Die Bezirksverordnetenversammlung Treptow-Köpenick von Berlin möge beschließen:

Dem Bezirksamt wird empfohlen, sich bei den zuständigen Stellen für die Anhebung der Wassertemperatur in sämtlichen Schwimmhallen des Bezirks auf 28°C einzusetzen nicht nur in Spaß- und Freizeitbädern, sondern auch in allen Sport- und Lehrschwimmbecken.

Begründung:

Im Frühjahr 2022 wurden Energiesparmaßnahmen in Berlin erzwungen, die mit dem Krieg in der Ukraine begründet wurden. Dazu zählte die Absenkung der Wassertemperatur in Berliner Schwimmhallen von 28°C auf 26°C. Seit dem Frühjahr 2023 wird eine Aufhebung der Sparmaßnahmen in Berliner Schwimmbädern diskutiert. Nur in den Spaß- und Freizeitbädern sowie in einigen Lehrschwimmbecken wurde die Wassertemperatur seitdem wieder auf 28°C erhöht.

Der Berliner Schwimm-Verband (BSV) und der Schwimmsportverein Ostring 93 e. V. fordern daher eindringlich eine Anhebung der Wassertemperaturen auch in den Sportschwimmbecken auf 28°C. Sport- und Lehrschwimmbecken, in denen die Seepferdchenausbildung, Wassergymnastikkurse und das Schulschwimmen stattfinden, seien nach wie vor lediglich auf eine Wassertemperatur in Höhe von 26°C reguliert. Diese widrigen Umstände können insbesondere bei den jüngsten und ältesten Wassersportlern und Schwimmbadgästen zu gesundheitlichen Problemen und Verletzungen führen.

Muskelkrämpfe und das vorzeitige Abbrechen des Trainings häufen sich nach Auskunft der Leitung des Lichtenberger Schwimmportvereins. Darüber hinaus führt der Schwimmsportverein Ostring Berlin e. V. eine signifikante Vereinsaustrittswelle seit September 2023 auf die deutliche Qualitätsminderung durch die abgesenkten Wassertemperaturen zurück. Fraglich sei aus Vereinssicht überdies, wie hoch die Energieeinspareffekte durch die um 2°C abgesenkte Wassertemperatur insgesamt überhaupt ausfallen.

Nach Angaben der Senatsverwaltung lag die Nichtschwimmerquote in Berlin im Schuljahr 2022/23 bei 24,6 %. Das Absenken der Nichtschwimmerquote in Grundschulen ist weiterhin von großer Bedeutung. Kalte Wassertemperaturen erschweren indes die Wassergewöhnung und bremsen die Lernmotivation.

IX/0710 Antrag vom: 26.02.2024 Seite: 1/2
In Beantwortung der Schriftlichen Anfrage Drucksache SchA IX/0684 konstatiert das Bezirksamt, dass es „nach wie vor einige Beschwerden“ im Zusammenhang mit den Wassertemperaturen in den Schwimmhallen Treptow-Köpenicks gebe, die „in erster Linie von Eltern mit kleinen Kindern, Senioren und Vereinen geäußert würden. Diese Beschwerden sind ernst zu nehmen.

Die AfD-Fraktion unterstützt den Berliner Schwimm-Verband (BSV), die Berliner Schwimmsportvereine sowie insbesondere die Familien und Senioren in ihrem Anliegen.

Es ist höchste Zeit, dass die Wassertemperaturen in den Schwimmbecken wieder auf 28°C angehoben werden, damit sämtliche Wassersportler, Schulklassen und Badegäste unter gesunden und akzeptablen Rahmenbedingungen in den Schwimmhallen – nicht nur unseres Bezirks – aktiv sein können.