Ingeborg Hunzinger “ Älteres Paar“                          Reinhold Federhoff “ Stralauer Fischer“

++++ Winterschutzeinhausungen von Natursteinskulpturen in öffentlichen Park- und Grünanlagen des Bezirks – hohe Restaurierungskosten vermeiden- Kulturgutressourcen bewahren +++

schriftliche Anfrage VIII/1161 des Bezirksverordneten Karl Rößler vom 05.06.2020:

Wie eine Berliner Zeitung im September 2019 berichtet hatte, wurde die rund 100 Jahre alte kostbare Marmorskulptur „Stralauer Fischer“, vom bekannten Bildhauer Reinhold Felderhoff geschaffen, in einer Potsdamer Werkstatt gereinigt und restauriert. Die Restauratoren hatten in einem Gutachten empfohlen, die Skulptur künftig mit einem Witterungsschutz in den Wintermonaten zu versehen. Dieser Empfehlung kam das Bezirksamt im Fall des „Stralauer Fischers“ nach und ließ eine Winterschutzeinhausung um die Skulptur anbringen. Neben dem „Stralauer Fischer“ gibt es allerdings noch weit mehr besonders schützenswerte Natursteinskulpturen in öffentlichen Park- und Grünanlagen des Bezirks. Durch die Wintereinhausungen der Natursteinskulpturen werden nicht nur kostspielige Reinigungen und Restaurierungen in kurzen Wartungs- und Pflegezyklen durch fachkundige Steinrestauratoren vermieden, wodurch nicht zuletzt erhebliche Kosten (Steuergelder!) eingespart werden können, sondern auch der Verwitterungsfortschritt verlangsamt, das heißt, die Lebensdauer der Natursteinskulptur deutlich verlängert (Substanzschonung)!

1. Welchen Betrag musste das Bezirksamt, sprich der Steuerzahler, für die Reinigung und Restaurierung der Marmorskulptur „Stralauer Fischer“ aufwenden?

2. Welche Kosten sind dem Bezirksamt für die Wintereinhausung des ‚.’Stralauer Fischers“entstanden?

3. Wie viele Skulpturen aus Naturstein (Marmor, Kalkstein, Sandstein und andere) befinden sich in öffentlichen Park- und Grünanlagen des Bezirks, für deren Pflege das Bezirksamt zuständig ist (bitte einzeln auflisten unter Angabe der namentlichen Bezeichnung der Skulptur und des Standortes im Bezirk)?

4. Wurden neben dem „Stralauer Fischer“ in den vergangenen Wintermonaten (2019 I2020) weitere Skulpturen im Bezirk besonders geschützt, das heißt „wintereingehaust“?

5. Konnte das Bezirksamt, wie im oben genannten Zeitungsartikel Ende Januar 2020 erwähnt, die noch offene Kostenfrage bezüglich weiterer Schutzmaßnahmen für Kunstwerke in öffentlichen Grün- und Parkanlagen zwischenzeitlich klären und in welcher Höhe stehen gegebenenfalls Mittel für entsprechende Schutzmaßnahmen zum Erhalt dieser wichtigen, nicht erneuerbaren Kulturgutressourcen zur Verfügung?

6. Werden weitere Natursteinskulpturen in den Wintermonaten 2020 I 2021 einen Witterungsschutz (Holztafeleinhausung I Winterhussen) erhalten können?

 

Antwort des Bezirksamtes am 08.06.2020:

Zu 1.: 18 T€ hat die Reinigung und die Restaurierung des „Stralauer Fischers“ gekostet. Die Finanzierung erfolgte aus der Bausumme für die Sanierung der Grünanlage Am Fischerbrunnen.

Zu2:Sachkosten in Höhe von 2 T€ sind dem Bezirksamt für die Wintereinhausung des „Stralauer Fischers“ entstanden. Die Beschaffung der Materialien, die Anfertigung und der Einbau erfolgten durch den amtseigenen Werkhof.

Zu3: Eine Liste der Kunstwerke mit Angabe der Materialen liegt nicht vor .

Zu4: Die Skulptur „Nepumuk“ im Karpfenteich und die „Schmettau -Urne“ auf der Schlossinsel werdend jedes Jahr zum Winter eingehaust.

Zu5: Die Planung und Bereitstellung von Winterschutzmaßnahmen für Skulpturen haben im Straßen- und Grünflächenamt z.Z. keine Priorität.

Zu6: In der Wintersaison 2020/2021 könne voraussichtlich keine weiteren Skulpturen eingehaust werden, da keine personellen und finanziellen Kapazitäten frei sind.

 

hier der Link zur Antwort:

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