schriftliche Anfrage VIII/1162 des Bezirksverordneten Karl Rößler vom 03.06.2020:

Seit 2017 ist ein flächendeckender Befall des vermutlich aus Südostasien stammenden Buchsbaumzünslers (Cydalima perspectalis) im gesamten Stadtgebiet von Berlin, so auch im Bezirk Treptow-Köpenick, festzustellen. Die Buchsbaumbestände in öffentlichen Grün- und Parkanlagen, Friedhöfen und Privatgärten sind durch die Fraßschäden des Buchsbaumzünslers in ihrer Existenz zunehmend bedroht.

1. In welchen öffentlichen Grün- und Parkanlagen sowie Friedhöfen im Bezirk sind die Buchsbaumbestände durch den Buchsbaumzünsler besonders betroffen?

2. Welche Maßnahmen im Einzelnen ergreift das Bezirksamt, um die Buchsbaumbestände in den öffentlichen Grün- und Parkanlagen sowie Friedhöfen zu schützen bzw. zu retten? Wurden beispielsweise zur Feststellung der jeweiligen Befallstärke frühzeitig, vor Beginn des Falterfluges, an unterschiedlichen Standorten mit besonders wertvollen Buchsbaumbeständen sogenannte Pheromonfallen ausgebracht und regelmäßig kontrolliert?

3. Wie hoch beziffert bzw. schätzt das Bezirksamt den allein durch den Buchsbaumzünsler in den Jahren 2018 und 2019 verursachten Schaden in den öffentlichen Grün- und Parkanlagen sowie Friedhöfen des Bezirks, beispielsweise durch notwendig gewordene Ersatzpflanzungen?

4. Wird vonseiten des Bezirksamtes zur Behebung der, sowohl aufgrund der extremen Sommertrockenheit der beiden vergangenen Jahre als auch der durch den Buchsbaumzünsler verursachten Schäden für die erforderlichen Ersatzpflanzungen auf die Neuanpflanzung von Buchsbäumen verzichtet und stattdessen auf andere robuste und winterharte Alternativ- · pflanzen ausgewichen, wie beispielsweise die buchsblättrige Berberitze oder die japanische Stechpalme und, wenn ja, für welche Alternativpflanze hat sich das Bezirksamt entschieden?

Antwort des Bezirksamtes am 08.06.2020:

Zu1: Besonders betroffen sind die Buchsbaumbestände auf der Schlossinsel Köpenick und dem Volkspark im Allende- Viertel. Betroffen sind auch alle Grabbepflanzungen auf Friedhöfen.

Zu2: Laut Empfehlung vom Pflanzenschutzamt sind ständig wiederkehrende Gegenmaßnahmen in Form von Pflanzenschutzmaßnahmen weder wirtschaftlich noch ökologisch vertretbar.
Insofern ist die Ermittlung des Befalldrucks mit dem Schädling nicht sinnvoll und notwendig.

Zu3:Der finanzielle Schaden kann noch nicht beziffert werden, da z.Z. eine Ausschreibung in Vorbereitung ist, um den Buchsbaumbestand vorerst im Volkspark zu entfernen und durch Alternativpflanzungen zu ersetzten. Für die Grabbepflanzungen auf den Friedhöfen ist jeweils der Nutzungsberechtigte zuständig. Hier entsteht dem Bezirksamt kein finanzieller Schaden.

Zu4:Eine dauerhafte Alternativpflanzung wird gesucht, eventuell können Berberitzenarten gepflanzt werden. Da der Volkspark und die Schlossinsel unter Denkmalschutz stehen, sind für
beide Grünanlagen noch Abstimmungen mit der Unteren Denkmalschutzbehörde zu führen.

hier der Link zur Antwort:

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